Aktuelle Meldungen und Beiträge aus der Meeresforschung rund um den größten Lebensraum der Erde und seine weitreichende Bedeutung für die Menschen.
Egal, wo Menschen in den Meeren und Ozeanen nachschauen: Plastik ist schon da. Kunststoffabfälle im Meer sind ein globales Problem mit immensen Ausmaßen. Mit einem globalen Plastikabkommen soll nun gegengesteuert werden.
Im Juni 2025 fand die dritte UN-Ozeankonferenz (UNOC) in Nizza statt. Das Ziel: Maßnahmen zum Schutz und der nachhaltigen Nutzung der Meere voranzutreiben und das globale Nachhaltigkeitsziel für die Meere (SDG 14) umzusetzen.
Meeresschutzgebiete sind ein wichtiges Instrument, um Artenvielfalt, ökologische Funktionen und Leistungen zu stärken – sofern Schutzmaßnahmen wirksam umgesetzt werden.
Alle sechs Jahre bewerten Fachleute den Umweltzustand der deutschen Meeresgebiete. Der umfassende Bericht für 2024 zeigt, dass es der deutschen Nord- und Ostsee nicht gut geht.
Am Tiefseeboden lagern mineralische Rohstoffe wie Nickel, Mangan, Kobalt, Kupfer, Zink und Seltenerdmetalle. Doch die Ökosysteme der Tiefsee sind erst wenig erforscht und die möglichen Folgen eines Tiefseebergbaus für das Leben im Meer kaum bekannt.
Ozeane speichern große Mengen von Kohlendioxid und Wärme und bremsen auf diese Weise den menschgemachten Klimawandel.
Forschende zahlreicher Fachgebiete arbeiten zusammen, um die komplexen marinen Systeme zu verstehen. Im Blick sind die Fragen: Wie beeinflussen die Meere grundsätzlich das Klima? Wie können wir die Ozeane nutzen und gleichzeitig wirksam schützen?
Kampfmittel im Meer bedrohen die Meeresumwelt und gefährden die nachhaltige Nutzung und Bewirtschaftung der Meere. Zum Ausmaß dieser Bedrohung und dem zukünftigen Umgang mit der Altlast wird seit einigen Jahren mit zunehmender Intensität geforscht.
Der Ausbau von Offshore-Windkraftanlagen wird in vielen Ländern vorangetrieben. Welche Auswirkungen hat der großflächige Windkraft-Ausbau in Nord- und Ostsee auf die Meeresumwelt?
Die Meere und Ozeane verlieren Sauerstoff – und damit einen der wichtigsten Bausteine des Lebens. Die Hauptursachen: Erwärmung und Überdüngung der Meer.
Touchscreen-basierte Ozeankarte für den Einsatz in Schulen, Bildungseinrichtungen und Ausstellungen — einfach und intuitiv durch Berühren navigieren und in die Unterwasserwelt eintauchen.
Wolken beeinflussen, wie stark sich die Erde bei einem gegebenen Anstieg des atmosphärischen Kohlendioxids erwärmt. Zu den Wolkeneigenschaften, denen hierbei eine wichtige Rolle zugeschrieben wird, gehört neben der Ausdehnung und Helligkeit von Wolken auch ihre Höhe. Forschende haben gezeigt: Obwohl sich letztere für bestimmte Wolkentypen durch den Klimawandel ändert, wirkt sich dies kaum auf die Klimasensitivität aus.
Das Deutsche Schifffahrtsmuseum (DSM) / Leibniz-Institut für Maritime Geschichte in Bremerhaven feiert 2025 sein 50-jähriges Bestehen. Seit seiner Eröffnung im Jahr 1975 ist das Forschungsmuseum ein zentraler Ort der Forschung, Sammlung und Vermittlung maritimer Welten. Das Jubiläum markiert einen Wendepunkt: Gemeinsam mit der Bevölkerung will das Haus die maritime Vergangenheit neu deuten und seine Zukunft gestalten.
Vor 14.000 Jahren halfen Algenblüten im Südpolarmeer, den globalen Kohlendioxid-Gehalt der Atmosphäre massiv zu senken. Das zeigen neue Analysen alter DNA, die ein Team des Alfred-Wegener-Instituts nun in der Fachzeitschrift Nature Geoscience veröffentlicht hat. Im Ozean rund um den antarktischen Kontinent beeinflussten sie damit die globale Kohlenstoffdynamik erheblich. Der aktuelle und künftig zu erwartende Rückgang des dortigen Meereises gefährdet diese Algen heute stark – das könnte weltweite Auswirkungen haben.
Vom 5. bis 15. August haben in Genf Delegierte aus 183 Ländern sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Wirtschaft verhandelt, um ein Abkommen gegen die globale Plastikverschmutzung zu beschließen. Denn diese schadet der Umwelt, der Gesundheit des Menschen und dem Klima. Was erreicht wurde und wie es weitergeht, schätzen die Meeresbiologin Dr. Melanie Bergmann vom Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) und die Umweltchemikerin Prof. Annika Jahnke vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) ein. Sie haben vor Ort die „Scientists' Coalition for an Effective Plastics Treaty“ und die deutsche Delegation unterstützt.
Einfluss landwirtschaftlicher Aktivitäten auf Bodenerosion früher als gedacht
Wie kann kulturelles Erbe im Kontext von Klimaanpassungen als Ressource nutzbar werden? Mit dieser Frage hat sich Teresa Erbach vom Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit (RIFS) am GFZ Helmholtz-Zentrum für Geoforschung in Potsdam in einer nun veröffentlichten Studie befasst und diskutiert darin Funktionen, die Kulturerbe einnehmen kann.
Seit Mitte der 1990er Jahre verliert der grönländische Eisschild an Masse, seitdem sind nur noch drei schwimmende Zungen übriggeblieben. Eine davon, der 79°N-Gletscher, zeigt bereits erste Anzeichen, instabiler zu werden. In einer neuen Studie haben Forschende des Alfred-Wegener-Instituts untersucht, wie sich zwischen 1995 und 2023 ein etwa 21 km2 großer Schmelzwassersee auf der Oberfläche des 79°N-Gletschers in Folge der Klimaerwärmung geformt und entwickelt hat. Dabei konnten sie beobachten, dass dieser See im Laufe der Jahre gigantische Risse verursacht und das abfließende Wasser den Gletscher anhebt. Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie in der Fachzeitschrift The Cryosphere.
13.08.2025/Kiel/Papeete. Wie stark beeinflussen Schwankungen des Meeresspiegels die geologischen Prozesse tief unter dem Meeresboden? Gibt es eine Wechselwirkung zwischen globalem Klima und der Bildung und Zusammensetzung neuer ozeanischer Kruste? Diesen Fragen widmet sich ein internationales Forschungsteam unter der Leitung von Prof. Dr. Martin Frank und Prof. Dr. Heidrun Kopp vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel während der Expedition SO314 mit dem deutschen Forschungsschiff SONNE, die heute von Tahiti aus startet.
Neu entwickelte Konfigurationen des Klimamodells ICON ermöglichen es, den Klimawandel über Jahrzehnte mit einer Auflösung im Kilometerbereich auf den weltweit leistungsfähigsten Computersystemen zu simulieren. In Anerkennung dieser Leistung wurden zwei Projekte, die ICON nutzen, für den Gordon-Bell-Preis für Klimamodellierung nominiert. Gemeinsame Pressemitteilung mit dem Deutschen Klimarechenzentrum (DKRZ)
10.08.2025/Kiel. Am heutigen Sonntag hat die Bundesministerin für Forschung, Technologie und Raumfahrt, Dorothee Bär das GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel besucht und sich über aktuelle Forschungsfelder und Technologien informiert. Anschließend hat sie dem Start des internationalen Ocean Race Europe beigewohnt. Das GEOMAR ist eine der ersten Forschungseinrichtungen in Deutschland, die die Ministerin seit ihrem Amtsantritt besucht.
Der bisher am GFZ Helmholtz-Zentrum für Geoforschung beschäftigte Geobiologe Dr. Ilya Bobrovskiy wechselt an die Universität Bremen, um am MARUM im Rahmen seines ERC Starting Grant eine Forschungsgruppe aufzubauen. Sein Projekt „Deconvolving the early record of eukaryotic evolution” (Entschlüsselung der frühen Geschichte der Evolution der Eukaryoten) zielt darauf ab, die Zusammensetzung und Ökologie alter Ökosysteme zu entschlüsseln. Dies reicht weit zurück in die Zeit, bis zum Ende des Paläoproterozoikums vor etwa 1,64 Milliarden Jahren, und konzentriert sich hauptsächlich auf das Neoproterozoikum (vor 1 bis 0,54 Milliarden Jahren).
Vom 5. bis 14. August setzen Vertreter:innen aus über 170 Ländern sowie aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Wirtschaft in der Schweiz die Verhandlungen für ein rechtsverbindliches Abkommen gegen die Plastikverschmutzung fort. Dr. Melanie Bergmann vom Alfred-Wegener-Institut (AWI), begleitet die Verhandlungen von Anfang an als Teil der deutschen Delegation und der 'Scientists‘ Coalition for an Effective Plastics Treaty':„Im besten Fall erreichen wir in Genf, dass sich die Weltgemeinschaft, oder zumindest weite Teile davon, zu einem starken Abkommen bekennt, das sich an wissenschaftlichen Fakten orientiert und anerkennt, wie schädlich Plastik für den Menschen und die Natur ist.“
Neue Studie zeigt saisonale Veränderungen der Virengemeinschaften in der Arktis und Ähnlichkeiten zur Antarktis 31. Juli 2025/Kiel. Viren in der Arktis treten im Jahresverlauf stark schwankend auf – und ähneln dem Virenvorkommen in der Antarktis. Diese überraschende Entdeckung ist das Ergebnis einer mehrjährigen Zeitreihenstudie unter der Leitung des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel. Die Studie liefert Einblicke in das empfindliche Gleichgewicht der polaren Ökosysteme und zeigt, dass Viren – über deren Grundmuster bislang nur wenig bekannt ist – als Indikatoren für Veränderungen im Ozean dienen könnten. Die Studie ist jetzt in Nature Communications erschienen.
Neue Forschungsergebnisse zur Atlantikzirkulation: Globale Niederschlagsmuster könnten sich infolge des Klimawandels dramatisch verändern
Wasser, das aus Gezeitenflüssen für die menschliche Nutzung gewonnen wird, ist weltweit von Versalzung bedroht. Das ist das Ergebnis der aktuellen Studie eines internationalen Forschungsteams unter Federführung der amerikanischen University of Maryland, die jetzt in der Fachzeitschrift Environmental Science & Technology Letters veröffentlicht wurde und an der auch das Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) beteiligt war. Ursachen sind vor allem Klimawandelfolgen wie anhaltende Dürreperioden und Meeresspiegelanstieg. Aber auch lokale menschliche Eingriffe direkt an den Tideflüssen begünstigen einen Anstieg des Salzgehalts in diesen lebenswichtigen Süßwasserressourcen.
Eine Gruppe von Archäologen aus Island, von der Flinders University in Australien und vom Deutschen Schifffahrtsmuseum (DSM) / Leibniz-Institut für Maritime Geschichte in Bremerhaven hat Anfang Juli 2025 neue Untersuchungen der historisch-maritimen Landschaft des ehemaligen Handelshafens Búðir auf Island und seiner Umgebung vorgenommen. Eine Vielzahl historischer Quellen und auch mündlicher Überlieferungen belegen, dass dort und in dem nahe gelegenen Außenposten Frambuðir einst bedeutende Fischerei- und Handelsaktivitäten stattfanden.
23.07.2025/Kiel. Wasserstoff aus Nord- und Ostseewasser direkt an Offshore-Windanlagen gewinnen – dieses Vorhaben steht im Zentrum des Projekts SalYsAse. Dazu sollen Bakterien als Biokatalysatoren genutzt werden, um den Prozess umweltschonend und kostengünstig durchzuführen. Das Projekt unter Leitung von Prof. Dr. Mirjam Perner, Professorin für Geomikrobiologie am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, wird in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Kiel und dem Technologieunternehmen Element22 durchgeführt. Es wird gefördert vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt.
Seegraswiesen, Salzmarschen und marine Sedimente speichern Kohlenstoffdioxid und bieten Klima-, Biodiversitäts- und Küstenschutz zugleich. Verglichen mit den deutschen Treibhausgas-Emissionen ist ihr Potenzial hierzulande allerdings gering. Gerade deshalb sollte es optimal genutzt werden: Bereits existierende Blue-Carbon-Ökosysteme brauchen einen besseren Schutz, um eine Freisetzung des dort langfristig gespeicherten Kohlenstoffs zu verhindern. Dies sollte mit einer stärkeren Förderung der Biodiversität kombiniert werden, fordern Forschende um Julian Koplin (AWI/RIFS) und Corina Peter (AWI) in einer Studie, die in der Zeitschrift „Estuarine, Coastal and Shelf Science“ erschienen ist.
Mit der Unterstützung von Taucher:innen sammelt das Projekt BlueDOT Temperaturdaten aus dem Meer. Damit sollen die Veränderungen der Meerestemperatur besser verfolgt werden und marine Hitzewellen besser überwacht werden. Das Citizen-Science-Projekt BlueDOT wird vom MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen koordiniert.
Neue Studie: Mehr Sauerstoff in Sauerstoffminimumzone bei schwächerer Atlantischer Umwälzbewegung Wie hängt die Belüftung verschiedener Tiefenstockwerke des Atlantiks miteinander zusammen und welche Rolle spielen Veränderungen der Ozeanzirkulation? Dieser Frage sind Forschende aus Bremen, Kiel und Edinburgh nachgegangen. Ihre Studie ist jetzt im Fachjournal Nature Communications erschienen.
In historischen Logbüchern von Schiffen des transatlantischen Sklavenhandels stecken auch Informationen über vergangene Klimabedingungen. Um diese ungewöhnliche Datenquelle für die Untersuchung der Intertropischen Konvergenzzone zu erschließen, haben sich zwei Klimaforscherinnen des Max-Planck-Instituts für Meteorologie und eine Klimahistorikerin der Universität Bielefeld zusammengeschlossen. Die Volkswagenstiftung unterstützt das innovative Vorhaben mit 1,3 Millionen Euro. Gemeinsame Pressemitteilung des Max-Planck-Instituts für Meteorologie und der Universität Bielefeld.
Kieler Geographin nimmt emotionale Belastung von Klimawissenschaftler*innen in den Blick
10.07.2025/Kiel. Seit 2016 erforschen Wissenschaftler:innen des GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel Munitionsaltlasten im Meer – von der Kartierung über die Analyse chemischer Belastungen bis hin zur Entwicklung autonomer Unterwasserfahrzeuge (AUVs). Mit dem Projekt CAMMera beginnt nun die nächste Phase: die Vorbereitung und wissenschaftliche Erprobung der großflächigen Räumung. Das auf drei Jahre angelegte Vorhaben wird von Prof. Dr. Jens Greinert, Meeresgeologe am GEOMAR, geleitet und mit 5,6 Millionen Euro von der Europäischen Union gefördert.
Klimaneutrale Energieversorgung, ressourcenschonende Wirtschaft, digitalisierte Verwaltung: Das Land Brandenburg hat sich in seiner Nachhaltigkeitsstrategie einiges vorgenommen. Wie geht es mit der Nachhaltigkeitspolitik unter der Regierungskoalition aus SPD und BSW weiter? Das diskutieren Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft bei der Plenarveranstaltung der Nachhaltigkeitsplattform Brandenburg am 10. Juli.
Dr. Katrin Kleemann warb das renommierte Ritter Memorial Fellowship für das Deutsche Schifffahrtsmuseum (DSM) / Leibniz-Institut für Maritime Geschichte in Bremerhaven ein und forschte einen Monat an der Scripps Institution of Oceanography. Dort – 9.000 Kilometer von Bremerhaven entfernt – stieß die Umwelthistorikerin auf eine Kogge und startete Forschungen über einen Unterwasser-Canyon.
Die DAM wird gefördert von der Bundesregierung und den fünf norddeutschen Bundesländern